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 Lustige Texte
Müller ( Gast )
Beiträge:

25.12.2005 03:12
Autofahren macht Spaß Antworten

AUTOFAHREN MACHT SPAß
Autofahren macht Spaß. Essen auch. Am meisten Spaß
macht Essen im Auto. Deswegen besitze ich diese erhöhte
Affinität zu Drive-In-Schaltern, speziell in meinem
Lieblings-Fast-Food-Restaurant. Das Vergnügen an dieser
Self-Service Version des Essens auf Rädern wird allerdings
erheblich durch die Qualität der Gegensprechanlage
gemindert. Gegensprechanlage? Meiner Überzeugung nach hat
sie diesen Namen deshalb bekommen, weil sie völlig gegen
das Sprechen ausgelegt ist.
"Hiere Bechelun hippe!" knarzt es mir aus dem Lautsprecher
entgegen - soundslike Schellackplatte. Aus Erfahrung
allerdings weiß ich, dass sich die Stimme (männlich?
weiblich?... wohl eher männlich!?) am anderen Ende dieses
Dosentelefons soeben nach meiner Bestellung erkundigt hat.
Jetzt einfach bestellen wäre mir zu langweilig. Demzufolge
stelle ich zunächst eine Frage:

"Haben Sie etwas vom Huhn?"

Aus dem Lautsprecher ertönt ein schwer verstöndliches Wort,
das aber eindeutig mit "...icken" endet. Ich antworte:
"Später vielleicht, zunächst möchte ich etwas essen."

Etwas lauter tönt es zurück: "SCHICKEN!" Ich kann es mir
nicht verkneifen: "Nein, ich würde es gleich mitnehmen."
Eine kurze Pause entsteht, ich stelle mir belustigt die
genervte Visage des McKnecht vor. Als die Sprechpause zu
lang zu werden droht sage ich: "Ach so, Sie meinen Chicken!
Nö, lieber doch nicht. Haben Sie vielleicht Presskuh mit
Tomatentunke in Röstbrötchen?" - "Hamburger?" fragt mein
unsichtbares Gegenüber zurück. Der Wahrheit entsprechend
erwidere ich: "Nein, ich bin von hier. Aber hat das denn
Einfluss auf meine Bestellung?" Wol-len Sie ei-nen
H-a-m-b-u-r-g-e-r?" - "Jetzt beruhigen Sie sich mal! Ja,
ich nehme einen."- "Schieß?" - "Stimmt, hatte ich nach
meiner letzten Mahlzeit hier. Mittlerweile ist meine
Darmflora allerdings wieder wohlauf, ich denke, ich kann es
erneut riskieren."

Der Stimminhaber beginnt mir ein wenig leid zu tun. Er kann
ja nichts für den Job! .... Aber ich ja auch nicht...

"Ob Sie KÄÄÄSE auf dem Hamburger möchten!?" - "Ahja, gern.
Ich nehme einen mittelalten Pyrenäen- Bergkäse, nicht zu
dick geschnitten, von einer Seite leicht angeschmolzen." Ob
die nächste Ansage aus dem Lautsprecher "Sicher doch" oder
"Arschloch" lautet, kann ich nicht exakt heraushören.
Deutlicher jedoch erklingt nun: "Was dazu?" - "Doch, ja.
Ich hätte gerne diese gesalzenen fritierten
Kartoffelstäbchen." - "Also Pommes?" - "Von mir aus auch
die." - "Groß, mittel, klein?" - "Gemischt. Und zwar
jeweils genau zu einem Drittel große, mittlere und kleine."
- "WOLLEN SIE MICH EIGENTLICH VERARSCHEN?" Diese, wiederum
sehr laut formulierte Frage, verstehe ich klar und
deutlich. Sie verlangt eine ehrliche Antwort: "Falls das
die Bedingung ist, hier etwas zum essen zu bekommen: Ja.
Also: Machen wir weiter?"

Die Stimme schnauft kurz und fragt: "Gut, gut. Etwas zu den
Pommes?" - "Ein schönes Entrecôte, blutig, und ein Glas
1996er Spätburgunder, bitte." - "ICH KOMM DIR GLEICH RAUS
UND GEB DIR BLUTIG!!!" - "Machen Sie das, aber verschütten
Sie dabei bitte nicht den Wein." - "Schluss jetzt, Schalter
zwei, vier Euro fünfzehn!"

Schon vorbei. Gerade, als es anfängt, lustig zu werden. Aber ich habe noch ein As im Ärmel. Ich zahle mit einem 200-Euro-Schein. "Tut mir leid, aber ich hab's nicht größer." PIEP! ... Freundlich werde ich ausgekontert: "Kein Problem." mit kaltem Blick lässt ein bemützter Herr mein Wechselgeld auf den Stahltresen klappern. Nicht mit mir, Freundchen! Ich will den Triumph! Zeit also für's Finale: "Kann ich bitte eine Quittung bekommen", frage ich überfreundlich. "Ist ein Geschäftsessen."

 Sprung  


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